Herando Magazin

01.05.2025

Die vergessenen Schmuckstücke von Baillon

Von den meisten Männern sind unbestritten Autos die größte Liebe; egal ob rassige Schlitten mit viel PS und glänzenden Lack, klobige Fahrzeuge mit viel Kraft unter der Haube für eher bodenständige Typen oder seltene alte Raritäten für die historische Nostalgie. Alle werden sie aber gehegt und gepflegt, gefettet, geölt, jede Schraube einzeln nachgezogen und von außen und innen auf Hochglanz poliert.

Mercedes Benz 170 S Cabriolet A 1950

Selbstverständlich in Begleitung einer Jaeger-Master Ultra Thing Tourbillon Uhr am Armgelenk, werden mit dem geliebten „Schätzchen“ kleine und größere Ausflüge gemacht.
Er reist mit einem Bentley S3 Cabriolet Mulliner Adaption zu den schönsten Orten der Welt oder genießt die traute Zweisamkeit mit seinem Freund und Kumpel aus Blech und Metall, und bewundert liebevoll seine schnittigen Kurven.

Wer in einer Luxus-Villa in Los Monteros lebt und dazu genügend Kleingeld hat, umgibt sich gerne mit ausgefallenen Schätzchen, je älter und seltener das gute Stück ist, umso wertvoller und umkämpfter ist sein Stellenwert bei den Connaisseusen.
Aus diesem Grund ging auch ein fassungsloses Raunen ging durch die Heerscharen sammelfreudiger Oldtimer Liebhaber, als in einer halb verfallenen Scheune unverhofft eine große Sammlung jahrzehntealter Auto-Raritäten in bemitleidenswerten Zustand zum Vorschein kamen.
Der mittlerweile verstorbene Roger Baillon, ein Unternehmer im Transportgewerbe aus den 50igern, trug über viele Jahre hinweg jedes einzelne Modell mit liebevoller Mühe in den Scheunen seines Schlosses zusammen. Er wollte sich damit seinen sehnlichsten Lebenswunsch, ein Museum für Autos, erfüllen.

Aber dazu sollte es leider nicht mehr kommen; aufgrund finanzieller Nöte wechselte in Zwangsversteigerungen und Privatverkäufen ein Großteil der Fahrzeuge den Besitzer und der verbliebene Rest der Sammlung geriet in Vergessenheit und damit in Dornröschenschlaf.
Unter den neu wiedergefundenen Preziosen befinden sich beispielsweise ein millionenschwerer Bizzarrini P 538, ein seltener Maserati A6 Gran Sport aus dem Jahre 1956 und ein Ferrari 250 GT SWB. Gleich in der Nähe eines 1961iger California Spider steht ein Panhard & Levassor Coupé und ein Bugatti Type 57 rostet still und leise vor sich hin. Selbst der von der bekannten Filmkoryphäe Alain Delon gefahrene Ferrari 250 GT California SWB, welcher ursprünglich als verschollen galt und von dem weltweit nur 52 Stück gebaut wurden, überdauerte sein langes Parkmartyrium.
Die mit Spinnennetzen behafteten, rostigen Stars werden für Liebhaber zum Erwerb in einer Auktion erhalten.

zurück