Herando Magazin

29.06.2023

Alte Burgen und hoheitsvolle Schlösser

Alte Burgen und hoheitsvolle Schlösser umgibt stets ein Hauch von Glamour und Romantik. So wundert es nicht, dass sich viele Träume darum ranken, einmal selbst Burgherr oder Schlossdame zu sein und in ein anderes Leben zu schlüpfen. Wie war das Leben damals wirklich und wie lebt der Adel heute im geerbten hochherrschaftlichen Besitz?

Der Burgvogt hauste mit seiner Burgherrin und den Nachkommen im Mittelalter oft zusammen und eng begrenzt in einem Raum des Burgturmes. Das Dienstpersonal, zu welchem die rührigen Dienstmägde und Köche zählten, nächtigten auf dem Dachboden oder in der Küche. Im zugigem Rittersaal durften ranghöhere Burgverwalter und die privilegierten Waffenmeister schlummern; oft drängten sich aber auch die armen Verwandten und unfreie Leibeigene dazwischen. Dutzende Knechte und Stallburschen schliefen rustikal neben den Tieren im Pferdestall, wo es im Winter durch die Körperwärme sogar relativ warm war.

Man stand vor der Sonne auf, verrichtete sein schweres Tageswerk und ging schlafen, sobald die Sonne hinter dem Horizont untergegangen war. Das Essen war sehr karg und ebenso eintönig wie der harte Alltag. Für jeden Bissen musste erkämpft werden; rare Gewürze und kostbares Fleisch gab es oft nur zu den selten stattfindenden Festen im Herbst, wenn die Felder abgeerntet waren und man über etwas freie Zeit zur Muse verfügte.

Burganlage in Mitteldeutschland

Die Anlagen zur Verteidigung der Burgen wurden stetig nachgerüstet, an die neuste Waffentechnik und an die veränderten Bedürfnisse angepasst und vergrößert.

Durch zahlreiche Umbauten und Erneuerungsmaßnahmen verwandelten sich die einst so beengten Wohnverhältnisse in den rustikalen Steinbauten nach und nach in fein strukturierte Schlossanlagen.

Auch heute leben noch ca. 80.000 Adlige, nach Abschaffung der Monarchie, als geschlossene historische Gesellschaftsschicht in ihren vornehmen Besitztümern in Deutschland.

Ihre militärische Machtposition haben sie verloren, jedoch interessiert sich das Volk nach wie vor für das luxuriöse Leben der Reichen. Jede einzelne Berichterstattung über Hochzeiten der Aristokratie, Scheidungen oder Geburten, selbst Todesfälle, welche online und in Papierform veröffentlicht werden, nehmen einen hohen Stellenwert ein und werden sensationshungrig verschlungen.

Da wird der schnittige Ferrari 458 Speciale A Speciale Aperta 1 of 499 bewundert, die neu angeschaffte Luxus-Villa in Casares bestaunt oder neidisch auf die schimmernde Patek Philippe 175th Commemorative Collection Grandmaster Chime 5175R aus Roségold geschielt.

Luxus-Villa in Casares

Aber nicht alles glänzt und ist echtes Gold. Die Betreibung eines Prunkschlosses mit Parkanlage, Wald und Nebengelassen verschlingt ständig hohe Geldbeträge, welche bereitgestellt werden müssen. Aus wirtschaftlichen Beweggründen werden deshalb mittlerweile viele Gebäude ganz oder teilweise als Hotel oder Museum genutzt oder gegen Eintrittsgeld der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Um die eindrucksvollen Gemäuer auch für nachfolgende Generationen zu erhalten, beschreitet der Adel verantwortungsvoll neue Wege und verknüpft die alte Tradition mit dem modernen Zeitalter.

zurück