Herando Magazin

11.09.2023

Der Traum vom eigenen Schloss

Meterhohe Gewölbedecken, Kronleuchter, die warmes Licht spenden, Spaziergänge in den hofeigenen Gärten … in einem Schloss zu leben ist für viele ein traumhafter Gedanke.

In Europa ist dieser Traum zum Greifen nah. Denn hierzulande gibt es eine Fülle von Burgen und Schlössern, alten Herrenhäusern und Adelsbesitzen, die zum Verkauf stehen. Die große Menge an Punkbauten ist dem einstigen Machtgefüge geschuldet. Als Deutschland und weite Teile Europas in kleine Fürsten- und Bistümer gespalten war, benötigte jeder Ritter oder Lehnsherr ein Domizil, in dem auch seine Gefolgschaft untergebracht werden konnte. Dementsprechend groß wurde gebaut und Rittergüter, Burgen und Herrenhäuser entstanden. Schlösser wurden als Zeichen der Macht erbaut und beeindruckten das einfache Volk. Wenn die Könige, Prinzen und in den Adelsstand erhobenen genug Geld oder Macht hatten, wurden weitere Burgen gekauft, erobert oder geerbt.

Aus diesem riesigen Arsenal an Gebäuden werden jährlich 100 bis 200 Schlösser in Europa verkauft. Gleichzeitig steigen jedoch die Immobilienwerte - zum Beispiel in Deutschland. So wird ein Schloss als sichere Investition für Anleger aus dem In- und Ausland attraktiv.


Burge und Schlösser sind jedoch nichts, das man einfach schnell kaufen sollte, weil man gerade Lust darauf hat. Die Investitionen, die mit einem solchen Liebhaberstück einhergehen, gilt es zu bedenken. Man kann nicht nur Nerven bei dem Kauf einer solch außergewöhnlichen Immobilie lassen, sondern auch eine Menge Geld. Sanierung, Heizung, Instandhaltung, Steuer und einiges mehr kommen oft zum Kaufpreis dazu. Der Kaufpreis eines solchen Anwesens variiert stark. Die Preisspanne liegt oft zwischen 500.000 Euro und mehreren Millionen. Die Renovierung und Instandhaltung selbst kostet oft weitere Millionen. Für diesen Preis erhält man jedoch nicht nur das Schloss, sondern auch wunderbare Ländereien, die im besten Fall zum Weinanbau oder anderweitig genutzt werden können.

Ein starkes Interesse an europäischen Luxusimmobilien kommt aus Russland. Sowohl in Deutschland als auch in Italien oder Frankreich besteht großes Interesse an Schlössern und Burgen durch russische Millionäre und Milliardäre.


Vereinzelt hört man jedoch auch von Prominenten, die zum Schlossherren wurden. Einer der wohl bekanntesten ausländischen Besitzer eines deutschen Schlosses war Nicolas Cage. Er kaufte 2006 das Landschloss Neidstein in der Bayrischen Oberpfalz und ließ es sanieren. 2009 entschied er sich für den Verkauf der 28-Zimmer-großen Immobilie. Wie hoch die Verkaufssumme war, wurde jedoch nie öffentlich gemacht.

Eine deutsche Ikone, die zu den Schlossbesitzern gehörte, war Thomas Gottschalk. Der Moderator hatte das Schloss Marienfels aufwendig renovieren lassen und inklusive Kino, Schwimmbad und Sauna an Frank Asbeck weiterverkauft.

Ein Schloss zu kaufen ist definitiv keine billige Investition. Aber sie lohnt sich, wenn man in einer Luxusimmobilie wohnen möchte, die zeitlos romantisch ist und in der die Zeit stehen zu bleiben scheint.
 
 

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