Herando Magazin

27.11.2023

„Value for money“ - Chevrolet

Innovation und Bewunderung liegen eng beieinander - so auch bei der Automarke Chevrolet.

Dem Schweitzer Rennsportler Louis Chevrolet gelang es gemeinsam mit dem amerikanischen Unternehmer William C. Durant am 3. November 1911 in Detroit, die Weichen für die Chevrolet Motor Car Company zu legen. Schnell wuchs das innovative Unternehmen. Chevrolet etablierte sich als führende Marke des General Motors Konzerns und entpuppte sich bald als größter Konkurrent Henry Fords im Kampf um die Spitze des Automobilmarkts.

Schon in den 1920er Jahren schwang sich der Automobilhersteller zum gefährlichen Gegner für Ford auf. 1927 verkaufte man in den USA erstmals eine Millionen Autos und konnte damit Ford als Marktführer ablösen. Wie auch Ford suchte man den Weg nach Europa und expandierte über die amerikanischen Grenzen hinaus. Mit dem Credo „Value for money“ leistete Chevrolet immer neue Vorstöße und Innovationen wie zum Beispiel das erste serienmäßige Autoradio oder die erste amerikanische Einzelradaufhängung vorn am Fahrzeug. Diese Entwicklungen unterstützten das Unternehmen so stark, dass es sogar die Jahre der Weltwirtschaftskrise überstand. Auch in den Nachkriegsjahren punktete Chevrolet mit Erstausführungen wie der ersten Großserien-Vollautomatik.

Chevrolet setzte auf vergleichsweise preiswerte Module in hochwertigen Fahrzeugen. So leitete der Small-Block-V-8 von 1955 die Ära besonders robuster Hochleistungsmotoren ein. Das außergewöhnliche Design von Chevrolet war seit jeher ein Erfolgsgarant. Der Konzern orientierte das Aussehen der Fahrzeuge an den großen Neuerrungen der Jahrzehnte und gestaltete damit immer wieder einen gelungenen Auftritt.

Anfang der siebziger Jahre galt es, sich gegen neue Konkurrenz zu behaupten. Die Importeure und darunter vor allem die Japaner gewannen in den USA immer mehr Marktanteile. Um gegen diese zu behaupten, öffnete sich Chevrolet dem weltweiten Markt. Heute ist die Marke Chevrolet uramerikanischer Mythos und Ikone zugleich, ein weltweites Symbol für den amerikanischen Siegertyp auf Straße. Bemerkenswert ist, dass die Erfolgsgeschichte der nach Verkaufszahlen weltweit viertgrößten Automobilmarke europäische Ursprünge hat, ganz so wie bei den meisten bedeutenden Herstellern aus der Gründerzeit des Autos.

Diese Entwicklung geschah jedoch schon ohne Louis Chevrolet und William Durant. Die Partner hatten sich getrennt – Chevrolet verstarb im Jahr 1941 allein und verarmt in seinem Haus in Lakewood, Detroit. Anders als er überstand die Marke Chevrolet alle wirtschaftlichen Turbulenzen in Mitten des General-Motors-Konzerns. Chevrolet veröffentlichte daraufhin begehrte Modellreihen wie Corvette, Camaro oder Impala. Allerdings währte auch William Durants Glück nicht ewig. Die Weltwirtschaftskrise kostete Durant die Unternehmensführung und verschlang schließlich sein gesamtes Vermögen.

Mit einem Jahresabsatz von mehr als 3,5 Millionen Fahrzeugen weltweit hat es Chevrolet heute zu einer der begehrtesten hochpreisigen Automarken unserer Zeit geschafft. Zum 100. Geburtstag der Marke hat Chevrolet den Start ins Elektrozeitalter geschafft. Mit dem Volt, der in Deutschland als Opel Ampera verkauft wird, will Chevrolet die Existenzkrise des Mutterkonzerns General Motors endgültig überwinden und den Mythos der Marke wieder beflügeln.



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